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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 38

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
38 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Die Reunioiis' kammern 1680—1684. Unterdessen gelang es der diplomatischen Kunst Ludwigs Xiv., ans dem Wege der Unterhandlungen Erfolge zu erzielen. Holland und der Kaiser ließen sich entgegen den Vereinbarungen von 1674 zu Separatverhandlungen mit Frankreich ein. So kam 1678 zu Nhinwegen der Friede zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche zu staude. Holland erhielt seinen gesamten Länderbesitz wieder, Spanien mußte die Freigrafschaft Burgund und wieder eine Anzahl niederländischer Grenzstädte, das Deutsche Reich die Stadt Freiburg i. B. an Frankreich abtreten. Holland gedachte nicht seines Retters; der Kaiser trug Bedenken, zur Vermehrung der Bracht der Hohenzollern etwas beizutragen. In solch treuloser Weise von seinen Verbündeten verlassen, war der Große Kurfürst genötigt, den Kampf gegen Ludwig Xiv. aufzugeben. Im Frieden zu Saiut-Germain bei Paris 1679 mußte er fast alle seine Eroberungen in Pommern (Stettin, Stralsund, Rügen) an die Schweden herausgeben. § 84. Ludwigs Xiv. Gewaltherrschaft und der Iii. Raubkrieg. 1. Ludwig hatte bisher bedeutende Erfolge erzielt. Er hatte Frankreich um volkreiche Städte und um eine fruchtbare Provinz vergrößert und in Nymwegm war fein Übergewicht über seine Feinde in ausfallender Weise zum Ausdruck gekommen. Die Zahl der Schmeichler wuchs in der Umgebung des Königs; verschiedene französische Dichter verglichen ihn mit Alexauder, Cäfar. Aber obgleich er auf der Stufenleiter der Macht ziemlich hoch gestiegen war, so war er doch weit davon entfernt, sich mit dem Errungenen zu begnügen. Er dachte vielmehr auf neue Erwerbungen, und da sich die Gelegenheit zu kriegerischen Eroberungen nicht bot, so beschloß er, Eroberungen im Frieden zu machen. Wie fing er dies an? Schon während des Holländischen Krieges hatte er die zehn elsässischen Reichsstädte, über welche ihm im Westfälischen Frieden das Vogteirecht übertragen worden war, dem französischen Staate einverleibt. Nun kam er auf den Gedanken, daß er ein Recht habe, auch diejenigen Gebiete zu verlangen, die irgendwann einmal zu jenen elsässischen Reichsstädten sowie zu deu im Westfälischen Frieden an Frankreich gekommenen Städten in einem Lehensverbande gestanden waren. Verschiedene unklare und zweideutige Bestimmungen der Friedensschlüsse von 1648 und 1678 veranlaßten ihn zu dieser Auffassung. Mit der Aufgabe, die fraglichen Gebiete zu ermitteln, betraute er 1680 die vier eigens zu diesem Zwecke in Besäntzon, Breisach, Metz und Tonrnay errichteten Gerichts-

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 39

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 84. Ludwigs Xiv. Gewaltherrschaft und der Hl Raubkrieg. 39 Höfe lreunionskammern; Reunion, Wiedervereinigung). Das Ergebnis der willkürlichen Rechtssprüche der Kammern war, daß Ludwig an etwa 600 Städte, Flecken, Dörfer, Mühlen, Burgen das französische Wappen anschlagen ließ. Teile von Luxemburg, Lothringen und ausgedehnte Gebiete von Elsaß, ferner Zweibrücken, Landau, Germersheim kamen an Frankreich (1680—1684). 2. Seinen widerrechtlichen Erwerbungen fetzte der König die D« Raub^aß. Krone auf durch den Raub Stratzburgs. Längst schon hatte er mit begehrlichen Blicken auf die reiche und feste Stadt geschaut. Der Besitz derselben fchieu ihm von großer Wichtigkeit für die Ausführung weiterer gegen Deutschland gerichteter Pläne; denn schon mehrere Jahrhunderte war sie ein Wall gegen Frankreichs Gelüste nach dem Rheine gewesen. Im Sommer 1681 hielt er die Gelegenheit zur Wegnahme Straßbnrgs für günstig. Die meisten Kaufleute der Stadt waren zur Frankfurter Messe abgereist; des Kaisers Aufmerksamkeit wurde im Osten in Anspruch genommen, wo sich bedrohliche Wolken über Österreich und Deutschland zusammenzogen. (Türken!) In aller Stille verlegte Ludwig einige Regimenter nach Elsaß und eines Tages gab er zur größten Bestürzung der Bürger den Befehl zur Umzingelung der Stadt. „Im Einverständnis mit einer mehr ans Ängstlichkeit, als ans verräterischer Gesinnung französisch gestimmten Minderheit im Rat und im Domkapitel" forderte Lonvois die Stadt auf, sich zu ergeben. Obwohl nun die Bürger kampfbereit auf den Wällen und Mauern standen, beschloß der Magistrat die Übergabe (30. September 1681). Die Bürgerschaft mußte sich unter das welsche Joch beugen. So kam die ehrwürdige Stadt, von jetzt an „das große sranzösische Einfallsthor gegen Süddentschland", die Stadt, von der Karl V. sagte: wenn Wien und Straßburg zugleich in Gefahr wären, so würde er zuerst Straßburg zu Hilfe eilen, in französischen Besitz. Ein Schrei der Entrüstung ging durch das Reich. Wohl protestierte der deutsche Reichstag in Regensburg gegen den Gewaltakt, er begnügte sich aber mit dieser ohnmächtigen Äußerung der Mißbilligung und schritt nicht zu Taten fort, und ebensowenig raffle sich der Kaiser, der durch die Unterdrückung eines Aufstandes in Ungarn in Anspruch genommen war und zudem einen Angriff der Türken auf das Reich zu befürchten hatte, zum energischen Widerstand aus, ja er mußte sogar 1684 einen zwanzigjährigen Waffenstillstand mit Ludwig Xiv. eingehen, in welchem diesem der ganze Raub überlassen wurde. 3. Im Jahre 1685 ließ sich Ludwig auch zu einem Gewaltakt au^[ft“n§0„eä auf kirchlichem Gebiete hinreißen. Wir wissen, daß Heinrich Iv. Names i685 1598 durch das Edikt von Nantes den Protestanten (Hugenotten) Religious- und Kultusfreiheit und Zulassung zu allen Ämtern ge-

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 21

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 78. Der Westfälische Friede 1648. 21 Verdun (§ 70, 3), die Vogtei über 10 elsässische Reichsstädte (Kolmar, Schlettstadt, Hagenau, Weißenburg, Landau u. ct.; Straßburg nicht.) b. Schweden erhielt: Vorpommern, die Inseln Rügen, Usedom, Wollin, das feste und handelsmächtige Stettin, Wismar in Mecklenburg, die Bistümer Bremen (ohne Stadt) und Verden als weltliche Herzogtümer, außerdem 5 Millionen Thaler Soldrückstände. Da die abgetretenen Gebiete Bestandteile des Reiches blieben, so trat Schweden in die Zahl der deutschen Reichsstände ein, erhielt also Sitz und Stimme auf den Reichs- und Kreistagen und damit beständigen Einfluß auf die innerdeutschen Angelegenheiten. c. Brandenburg, das nach einem alten Erbvertrag Anspruch aus ganz Pommern hatte, erhielt bloß Hinterpommern und als Ersatz für Vorpommern die vormals geistlichen Gebiete Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin. d. Bayern blieb im Besitz der Oberpfalz (§ 73, 4) und der Kurwürde, mußte aber die Rheinpfalz (Hauptstadt Heidelberg) an den Sohn Friedrichs V., des Winterkvnigs, an Karl Ludwig abtreten, für den dann eine neue Kur (die achte) errichtet wurde. Der Gesamtverlust Deutschlands belief sich auf etwa 1900 □ Meilen und 4j/2 Millionen Einwohner. e. Holland, welches seit seiner Lossagung von Spanien (1579, § 71, 4) und die Schweiz, die seit 1499 den Zusammenhang mit dem Deutschen Reiche tatsächlich aufgehoben hatten (§ 52, 4), wurden nun auch rechtlich in ihrer Selbständigkeit anerkannt. Infolgedessen verlor Deutschland eine natürliche Schutzmaner gegen Angriffe von Süden uni) für lange hinaus die Möglichkeit, durch blühenden Seehandel reich und mächtig zu werden. Ii, Religiös-kirchliche Bestimmungen. a. Der Augsburger Religionsfriede wurde bestätigt und auf die Anhänger derreformiertenlehre ausgedehnt. Leider behielten auch jetzt noch die Landesherren das Recht, die in ihrem Territorium herrschende Religion zu bestimmen, nur in einer Beziehung machte man den Untertanen Zugeständnisse; man gewährte ihnen Gewissensfreiheit, die Hausandacht, die Ausübung von Handel und Gewerbe und die freie Auswanderung. b. In Hinsicht auf den Besitz geistlicher Güter und Stifte wurde nach langen heftigen Kämpfen (die Protestanten forderten 1618, die Katholiken 1630) das Jahr 1624 als Normaljahr festgestellt mit der Bestimmung, daß alles, was eine Religionspartei am 1. Januar 1624 au Territorialbestand besaß, ihr auch in Zukunft verbleiben sollte. Damit erfolgte die Aufhebung des Restitutionsedikts. Religiös-lirchl. Bestimmungen.

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 121

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 108. Der I. Koalitionskrieg 1793—1797. 121 zwischen Brüssel und Lüttich März 1793) und brachten ganz Belgien wieder in ihren Besitz. Der französische Feldherr Dumouriez trat aus Furcht vor den Jakobinern zu den Feinden über. Tie Preußen überschritten den Rhein, machten unter Ferdinand von Brann-schweig Eroberungen aus dem linken Ufer und zwangen im Juli 1793 selbst das tapfer verteidigte Mainz zur Kapitulation. Die französische Republik, in welcher zudem der Bürgerkrieg tobte, war gefährdet. Ter Weg nach Paris stand den Alliierten offen. 3. Allein 1794 trat eine Wendung ein. Die Sieger nützten die Energncher Bor-errnngenen Vorteile nicht aus. Es fehlte ihnen an Einigkeit, an Franzose» 1794. gegenseitigem Vertrauen und die Zustände in Polen, wo die Ereignisse zur dritten Teilung hindrängten (§ 100, 5 und 6), lenkten die Aufmerksamkeit des preußischen Königs nach Osten. Wirkten so die Verhältnisse lähmend aus die Operationen der Verbündeten, so kam bei den Franzosen ein frischer Zug in die Bewegung. Der Wohlfahrtsausschuß entstammte die Massen zur Verteidigung des Vaterlandes (levee en masse); der geniale Kriegsminister Carnot organisierte das Heer und junge, talentvolle Feldherren, wie Jonrdan und Pichegru, denen nach dem Siege der Marschallstab winkte, nach der Niederlage allerdings die Guillotine in Aussicht stand, führten die fanatisierten Scharen gegen den Feind. Jonrdan siegte bei Flenrns (südöstlich von Brüssel) über die Österreicher und drang erobernd bis an den Rhein vor. Pichegru machte einen kühnen Angriff auf Holland. Er führte seine Truppen im Dezember 1794 über die mit Eis bedeckten großen Ströme, unterwarf in knrzer Zeit das freiheitsliebende Volk und verwandelte 1795 Holland in die von Frankreich abhängige Batavische Republik (Bataver, die frühesten Bewohner des Landes). 4. Solche Erfolge veranlaßten die Preußen, sich trotz ver- Separatfriede zu » » , » löcijcl 1795 schiedeuer Siege (bei Kaiserslautern) über den Rhein zurückzuziehen. Da Friedrich Wilhelm Ii. an der polnischen Grenze Interessen zu wahren hatte (dritte Teilung Polens) und außerdem von tiefem Mißtrauen gegen Österreich erfüllt war, fo trat er in Unterhandlungen mit Frankreich und schloß im April 1795 den unrühmlichen Separatfrieden zu Basel. Preußen trat seine linksrheinischen Besitzungen (Kleve, Mörs, Geldern) ab und betrachtete den Rhein als natürliche Grenze Frankreichs. Ter größte Teil Nord- und Mitteldeutschlands wurde für neutral erklärt. Tie Franzosen versprachen, eine für diesen Zweck festgestellte sogenannte Demarkationslinie nicht zu überschreiten. Der Baseler Friede spaltete Deutschland in einen nördlichen und einen südlichen Teil, hob somit die Reichseinheit tatsächlich auf und vernichtete, indem er Österreich auf einige Zeit die Wacht am Rhein überließ, alle Sympathien, welche Preußen in Süddeutschland

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 167

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 124. Der Krieg in Frankreich 1814. 167 Kassel; das Königreich Westfalen zerfiel in Trümmer und die früher vertriebenen legitimen Fürsten, wie die Herzoge von Hessen, Braunschweig, Oldenburg, kehrten, vom Volke enthusiastisch begrüßt, in ihre Länder zurück. 6. Im November 1813 zogen die verbündeten Monarchen in Zusammenkunft Frankfurt a. M. ein. Gleichzeitig vereinigten sich dort die hervor-ragendsten Diplomaten und Feldherren, um in Beratung über die ^ankfur^ tm. weitere Entwicklung der Dinge zu treten. Die preußischen Patrioten Stein, Blücher, Gueisenau 2c. und die Stimme des Volkes forderten energische Fortsetzung des Krieges, das Eindringen in Frankreich, die Entthronung Napoleons und die Eroberung des linken Rheinufers. Wiederholt erinnerte E. M. Arndt daran, daß der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze sei. Die Monarchen jedoch waren dem stürmischen Handeln abhold. Noch einmal wollten sie Napoleon Gelegenheit zu friedlichen Auseinandersetzungen und zur Rettung seiner Stellung in Frankreich bieten. Allein Napoleon wies in unbegreiflicher Verblendung die Friedensanträge (Beschränkung Frankreichs aus das Gebiet zwischen Rhein und Pyrenäen) zurück und traf Anordnungen zu neuen Rüstungen. Erst jetzt glaubten sich die Alliierten von jeder Rücksicht gegen den „Unbelehrbaren" entbunden und beschlossen den Wiederbeginn des Kampses. § 124. Der Krieg in Frankreich 1814. 1. Nach dem im Hauptquartier festgestellten Kriegsplan rückten die Heere der Verbündeten im Dezember 1813 und Januar 1814 an nach Frankreich drei Stellen in Frankreich ein: Schwarzenberg mit der Haupt- '*anuar armee (dabei auch die Bayern) bei Bafel, Blücher zwischen Mannheim und Koblenz (er selbst bei Canb), Bülow von den Niederlanden aus. Der österreichische Feldherr zog durch Burgund und erreichte noch im Januar das Plateau von Langres, das Quellgebiet von Seine, Aube und Marne. Blücher marschierte an der Mosel aufwärts, drang durch Lothringen in die Champagne ein und näherte sich Ende Januar der Aube. Um die Vereinigung der beiden verbündeten Armeen zu verhindern, warf sich Napoleon, der unterdessen aus jungen, ungeschulten Truppen ein Heer zusammengebracht hatte, bei Brienne au der Aube auf Blücher (29. Januar). Die Schlacht blieb unentschieden. Drei Tage später aber brachte Blücher, verstärkt durch Schwarzeubergsche Truppen, bei La 9totl)iere den Franzosen eine empfindliche Niederlage bei. Ein rasches und entschiedenes Vorgehen der Verbündeten würde jetzt bei der herrschenden Mutlosigkeit

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 151

1827 - Erlangen : Heyder
151 schon früh der Glaube eingeprägt worden, daß Ketzer und Rebell dasselbe sei, und daß es seine Fürsten« «nd Christenpflicht erheische, nur Einen Glauben und Einen Willen in allen seinen Staaten zu dulden und wieder herzustellen. Darum waren die Stände (Cortes) Spa- niens längst zum Schweigen gebracht; und den Nie- derländern sollten eben nebst ihrem neuen Glauben auch die alten urkundlichen Rechte und Freiheiten der Pro- vinzen genommen werden. Als er aber zur Unter- drückung der religiösen und politischen Freiheit der Niederländer seinen Alba nach Brüssel sendete, und dieser die Häupter des Landes, einen Egmont, Hovrne und 18000 Menschen in 6 Jahren auf das Schaffst schickte (von 1566 an); als neue Steuern, neue Bi- schöfe, sogar die Inquisition dem Lande aufgedrungen werden sollten: beruhete die Hoffnung der Niederländer nur auf einigen Schiffen, auf ihrem großen Anführer Wilhelm von Oranien, und auf Englands Hülfe, die aber nur spärlich und eigennützig von Elisabeth geleistet wurde. Endlich schlossen erst fünf batavische (östliche), und 6 belgische (westliche) Provinzen, die letzten aber meist katholisch, zu Gent eine Pacifikation zur Ver- treibung der Spanier. Allein da sich die Belgier bald wieder mit Spanien versöhnten, so vereinigten sich die nordöstlichen oder batavischen Provinzen zu Utrecht 157y unter sich, und am 26. Juli 1581 erklärten die Staaten von Holland, Zeeland, Utrecht, Friesland, Brabant, Gelder«, Flandern, Oberyssel, Mecheln und Zütphen unter dem geächteten Wilhelm von Oranien dem Schweigenden sich unabhängig von Spanien. Zwar siel Wilhelm durch einen Meuchelmörder, aber sein Sohn Moriz trat an feine Stelle. Gegen England und die Niederlande rüstete nun Philipp seine große unüberwindliche Flotte, die aber durch Stürme und Englands kräftigen Widerstand fast ganz zertrümmert wurde (1588). Zwar dauerte der Krieg von spanischer Seite, doch nutzlos fort; und selbst aus Philipps Vor- theilen, indem thm nämlich die Eroberung des König- reichs Portugal. 1531 gelungen war, zogen die Hol, länder Vorthetl. Denn nun nahmen sie mit ihrer durch die Noth erst entstandenen See-Knegtzmacht, d»n Spa-

8. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 47

1791 - Erlangen : Bibelanst.
part und Leidersdorf Rheinzölle angelegt sind/ sie ist befestiget, hat 12202 Einwohner, c) Ehrenbreitstejn, eine Festung auf einem stei- len Felsen, gegen Coblenz und der Mündung der Mosel über. 6) Zu Selter oder Niederselters ist ein Ge- sundbrunnen, dessen Wasser so berühmt ist, daß Wahrlich über eine Million Krüge verführt werden, e) Die Aemter Grimburg und W i t l i ch haben die schönsten Kupferbergwerke, daß Amt Dhaun Sil- der, und die Eisenwerke im Amte Montabaur werden für die beträchtlichsten gehalten. 3, Das Erzsiift und Churfürstenthum Co ln, Churfürst Maximilian, Erzherzog von Oestreich, geb. 1756. kathol. Relig., es besteht «) aus dem eigentlichen Erzstift, daß ein schma- ler Strich Landes am der Westseite des Rheins ge- gen Norden von Trier ist, groß 132 Quadratmeilen. Einwohner gegen 222222. Im südlichen Theile ist Weinbau. Der nördliche oder das Niederstift, dem dieser fehlt, legt sich daher mehr auf Getreide-und Flachsbau. Es giebt auch viele Mineralien, insbe- sondere sind Kupferbergwerke im Gange. 3) Bonn, die Churfürstliche Residenz am Rhein, mit einem schönen Schloß, Einwohner 11222, hat wenig Handel, ist befestigt, hier ist nun auch eine Universität. b) Poppelsdorf ist zwar ein Dorf, hat aber Fa- yance- und Tuchfabriken und Seifensiedereyen und ein Lustschloß. c) Zu Andernach ist ein Zoll, der von den Holz- flößen, die hierdurch nach D 0 r d r e ch t gehen, und

9. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 52

1791 - Erlangen : Bibelanst.
z. Luxemburg hat Waldungen und Mineralien, und daher auch Eisenwerke von Bedeutung. a) Die Stadt Luxemburg ist stark befestigt. Im Laude sind auch Ledergerbercyen, Tuchmanufaklu, reu und Weinbau an der Mosel. b) Baftogne nach Luxemburg die größte und beste Stadt. c) Arlon eine Stadt. 6. In dem Hcrzogthum Limburg ist ganz vor- trefliche Viehzucht; Käse, Butter und Haute gehören unter die vorzüglichsten Erzeugnisse. Die Bergwerke liefern Eisen und Gallmey in großer Menge. Die Schlosserarbeit wird sehr geschätzt. Auch sind unge- mein häufige Wollfabrrken dort/ die/ wie die Me- tallfabriken / viele Ausfuhrartikel liefern, s) L i m b u r g, die Harlplsti-dt, hat viele Tnchmanufakturen. Die Vorstadt heißr Dar Helm, die stärker bewohnt ist als die Stadl selbst. b) Zu Eapen wohnen viele reformirte Franzosen, die eine Menge Tucbnuuiuwkturen im Gange erhalten. Vüh Westphalische. i; Brßthüm Lüttich/ Fürst - Bischoff/ Casar Constantin Franz Graf von Hoensbroeck, geb. 1724/ groß 105 Qnadratmeilem Einwohner 210000, ist zum Theil bergicht und felsicht, hat Getreide, Wein, Steinkohlen, Marmor, Kupfer/ Bley, Eisen, Gall- mey, Schwefel, Alautt, mineralische Wasser, welche rnsgesammt, die beyden ersten Artikel ausgenommen, nebst einer Menge Fabrikate von Eisen, Messing, Luch, Baumwolle, ausgeführt werden, s) Lüttich- bischöfliche Residenz an der Maas, groß, volk- reich und fest, har Eisen - und Slahlfabriken, die vorzüglich schönes Gewehr liefern , Kupier - und Messingfabriken, Wol- lenmanusacturen und Gerbereyen, die auswärts großen Ab- satz haben. Besonders starken Handel treibt sie mit den Niei verlanden. , b) Spaa, ein berühmter, stark besuchter Gesundbrunnen. 2. Herzogthunl Inli.ch und das 3, Her-

10. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 13

1791 - Erlangen : Bibelanst.
*3 Vi. Churrhelnlsche. 1) Das Erzstift und Churfürstenthum Mainz, dessen Besitzer ist der erste Churfürst. 2) Das Erzsiift und Churfürstenthum Trier, g) Das Erzstift und Churfürstenthum Cöln. - 4) Die Pfalz am Rhein, oder die Unterpfalz. Das Fürstenthum Aremberg gehört dem Herzog von Aremberg. Die Grafschaft Nieder-Asenburg, nordwärts vom Erz- stift Trier; sie gehört dem Churfürsien von Trier und dem Grafen von Wiedrunkel. Vh. Bmgunvische; er hat einen einzigen Ober- herrn, den Kaiser, als Erzherzog von Oesireich; war aber ehemals viel grösser, weil Holland/ oder die vereinigten Niederlande und ein anderer Theil, den jetzt Frankreich besitzt, dazu gehörten. Brüssel, Antwerpen- Löwen- Gent, Ostende. Viii. Westphalifthe. 1) Bisthum Lüttich. (eigenenbischof) — Lüttich, Spaa) 2) Herzogthum Jülich (gehört dem Churfürsten vott Pfalzbapern.) Jülich, Deureñ. g) Herzogthum Berg (ebenfalls diesem Churfürsten.) Düsseldorf, Elverfeld. 4) Herzogthum Cleve (gehört dem König von Preuf-. sen.) — Cleve - Wesel, Duisburg. 5) Herzogthum Oldenburg. Oldenburg, Delmenhorsib 6) Bisthum Münster (besitzt der Churfürst von Cöln.)'- Münster- Warendorf. 7) Bisthum Osnabrück (wechselsweis einen kathh!. und emen evangesi Bischof.) — Osnabrück 8) Bisthum Paderborn. — Paderborn. §) Fürstenthum Minden (gehört dem König vonpreus- sen.) — Minden.
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